4. Spiel – von Suzanne Rohr

Die Männerdominanz der Weihnachtsspiele und der biblischen Geschichten wird hier etwas aufgebrochen. Im Zentrum stehen drei Hirtinnen, welche die Botschaft verkünden.

4. Spiel, St. Anton, Wettingen 2015
St. Anton, Wettingen 2015

Könige sind unterwegs, sie fragen sich:

„Ich, Balthasar, habe in alten Büchern gelesen, der neue Stern künde die Geburt eines Herrschers. Wird er grösser sein als ich?“
„Ich, Kaspar, habe auf meiner Reise das Elend der Menschen angetroffen. Wahrlich, eine neue Zeit muss werden. Wird er das ändern können?“
„Ich, Melchior, habe in Palästen, in Samt und Seide gelebt, hier im Stall soll das Wunder geschehen?“

…. und ungläubig ziehen sie am Stall vorbei.

Die Botschaft von Weihnachten hat auch drei Hirtinnen in ihren Herzen überrascht. Sie müssen davon erzählen:

„… der Himmel war offen ….“
„… so viel Licht sah ich nie ….“
„… und Engel haben gesungen ….“
„… vom Kind im Stall ….“
„… von Friede auf Erden ….“
„Lauft mit uns, ihn zu sehen“, ermuntern sie die Könige.

Und nun, vor der Krippe, in der ärmlichen Einfachheit erkennen und bekennen die Hirtinnen und Könige je auf ihre Art:

„Du wirst an mich denken, wenn du gross sein wirst ….“
„Du wirst uns hören, wenn wir dich bitten ….“
„Bücken wirst du dich und anderen die Füsse waschen ….“
„Du wirst die Menschen berühren und ihnen nahe sein ….“
„Wir lernen von dir zu vergeben, uns selber und den andern ….“
„Gottes freie Menschen sind wir vor dir ….“

Alte und neue Lieder bauen die Brücke von diesen wohltuenden Aussagen zu uns heutigen Menschen.